Unternehmen aller Branchen stehen vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung
neuen Herausforderungen gegenüber. Vor allem für die in den Organisationen arbeitenden Individuen
geht die Digitalisierung mit tiefgreifenden Veränderungen einher. Daher wird im Folgenden
eine Definition aus Perspektive der arbeitenden Individuen zugrunde gelegt: Digitalisierung
ist demnach die Einführung bzw. verstärkte Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien
durch (arbeitende) Individuen, Organisationen, Wirtschaftszweige und
Gesellschaften mit den charakteristischen Folgen der Beschleunigung, zunehmenden Abstraktheit,
Flexibilisierung und Individualisierung von Prozessen und Ergebnissen (Traum, Müller,
Hummert & Nerdinger, 2017). Die von der so verstandenen Digitalisierung ausgelösten Veränderungen
betreffen insbesondere den Dienstleistungssektor, in dem das Handeln der Beschäftigten
in hohem Maße den Erfolg der betrieblichen Leistungen beeinflusst. Die möglichen positiven
bzw. negativen Auswirkungen, die diese Veränderungen mit sich bringen, wurden speziell
im Bereich wissensintensiver Dienstleistungen bisher nicht systematisch untersucht. Im
Rahmen des Verbundprojekts KODIMA konzentrieren sich die Forschungen der Seniorprofessur
Wirtschafts- und Organisationspsychologie – exemplarisch für wissensintensive Dienstleistungen
– auf die Situation in der Steuerberatungsbranche.
Müller, C., Hummert, H., Traum, A., Görs, P. K. & Nerdinger, F. W. (2018). Entwicklung von Skalen zur Erfassung des organisationalen bzw. arbeitsplatzbezogenen Digitalisierungsgrades (ODG/ADG-Skala) in Steuerberatungskanzleien. Rostocker Beiträge zur Wirtschafts- und Organisationspsychologie, Nr. 19. Rostock: Universität Rostock.